1879 Potsdam – 1954 Berlin
Landschaften, Blumen und Stillleben in Öl, Kreide, Federzeichnung sowie in Aquarell; Blumen-/Dekormalereien auf Porzellan.
Tochter des Hofbaurats Franz Haeberlin, verheiratet mit Johannes Rudolphi,
zwei Söhne: *1902 Hellmut, Architekt (Rathaus Zehlendorf, Dreilindenschule Wannsee);
*1906 Wolfram, Kunstmaler und Grafiker.
Am 16. April 1879 in Potsdam geboren als zweite Tochter des königlich-preußischen Hofbaurates Franz Haeberlin (dieser: Studium an der Bauakademie Berlin, Schinkel-Preisträger, Schlossbaukommission, Bauleitung Siegessäule, verantwortlich für einige Schlösser in Potsdam, u.a. das Neue Palais) wohnt sie im Sommer mit ihren Eltern im Holländischen Viertel im Neuen Garten, gegenüber der Orangerie.
Ihr Großvater, Johann Heinrich Haeberlin, war ebenso königlicher Hofbaurat, mit dem Wiederaufbau vom Krongut Bornstedt im italienischen Stil (1846–1848) und Bauleitung nach Persius' Tod mit Errichtung der Bornstedter Kirche nach Stülers Entwurf betraut.
- 1894 Volontariat in den Kunstsammlungen des Kaisers und Königs auf Grund einer Sondergenehmigung des Oberhofmarschalls vom 10.10.1894; abgebildet im Beitrag "Familiensaga" im Bereich "Hintergrund".
- 1896 Kaum 16jährig entstehen erste Gemälde und Zeichnungen (Potsdamer Seenlandschaft, Stillleben, Blumen) in Öl, Aquarell, Kohle und Ölkreide.
- 1897 Beginn des Kunststudiums an der Königlichen Akademie in Berlin, das bis zur Eheschließung abgeschlossen wird.
- 1901 12. August Eheschließung mit Johannes Rudolphi.
Die hoch talentierte Künstlerin überlässt die von ihr nicht minder souverän beherrschte Staffeleimalerei mehr und mehr ihrem Ehemann. Nach viel beachteten Präsentationen ihrer Arbeiten im Freundes- und Familienkreis – noch unter ihrem Erfolgssignet M.H. – zieht sich Margarete Rudolphi allmählich zurück. Das verlangt die Konvention damals.
- Ab 1910 Mit dem Umzug in das eigene Landhaus in Berlin-Schlachtensee wendet sich Margarete Rudolphi schrittweise der Porzellanmalerei zu. Sie übernimmt die gesellschaftliche Präsenz des Malerehepaares und fördert die künstlerische Entwicklung der Söhne Hellmut und Wolfram.
- Ab 1920 widmet sich Margarete Rudolphi nun ausschließlich der Porzellanmalerei. Sie lässt bei der KPM brennen, gewinnt für ihre Arbeiten einen großen Liebhaber- und Abnehmerkreis in Berlin und Potsdam und richtet Ausstellungen im Landhaus des Künstlerpaares aus. Vorlagen für ihre fein gezeichneten Pflanzen- und Blumenmotive entstammen zumeist dem eigenen Sommergarten.
Am 19.11.1954 verstirbt Margarete Rudolphi in Berlin-Dahlem.