Ein stimmungsvoll ausgearbeitetes Aquarell, gesehen von der Südseite des Schlachtensees, mit weitem Durchblick übers Wasser bis nach Nikolassee. Die bewaldete Uferböschung ist in zart bläulich-grünen Dunst gehüllt. Für Winterbilder bevorzugte der Künstler die Ansicht aufs Nordufer, weil das Sonnenlicht, zumal bei Schneemotiven, hierauf stärker konturiert. Der See war ursprünglich ein Dorado, wovon das Bild kündet – heute ist es Hundeauslaufgebiet.

Dem Krieg entronnen, aus Gefangenschaft heimgekehrt, hatte Wolfram Rudolphi sich wieder in die Malerei gestürzt. Die Bilder aus jener Zeit strahlen ein besonderes Lebensgefühl aus; die Farben sind kräftiger, die Emotionen stärker. Der Impetus ist unmittelbarer, viele Arbeiten erfolgten ohne Auftrag wie dieses Bild, das dem des Maler-Vaters fast gleichzustellen ist. 

Blick über den Schlachtensee vom Maler-Sohn; so sah es dort einmal aus.