Wie zum „Landhaus in Schlachtensee“ Bild-Nr. 3-25-089 erläutert, nach Kriegsende hatten US-amerikanische Offiziere bei ihrer Beschlagnahme von passenden Villen im Berliner Westen auf die Villa der Künstlerfamilie Rudolphi bei so einem Gegengeschäft verzichtet: Vater Johannes Rudolphi sollte Porträts von ihnen nehmen, die nach Amerika gingen, und Sohn Wolfram Rudolphi Blumenbilder malen auf dem oberen rechten Teil von Briefpapier, das die liebliche Korrespondenz mit/für die Ehefrauen oder Angehörigen unterstützen möge.

Aus der Überzahl solch kleinformatiger Bilder blieben einige dem Künstler erhalten. Um ein solches handelt es sich bei der „Wilden Heckenrose“, die aus dem Bogen herausgeschnitten mit Rahmen und Passepartout versehen, bereits feilgeboten war. Der Künstler malte wieder und wieder die verschiedenen Motive und erzielte sogar noch etwas mehr an Lebensmitteln. Die Offiziere sandten die Porträts nach Hause und schenkten Briefpapier mit Handgemaltem.

Ein Betrachter zuvor war so angetan, dass er dieses Bild sogleich erwarb.