Künstler: | Johannes Rudolphi |
Name: | Johannes Rudolphi (Selbstbildnis) |
Bild-Nr.: | 1-23-018 |
Recht am Bild: | Joachim Rudolphi |
Verkäuflich: |
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Zeitbereich: | 1908 |
Material: | Pastell auf Künstlerpapier |
Maße: | 41,0 x 49,0 cm |
Rahmen: | Antik-Rahmen |
Signatur: | rechts unten monogrammiert und datiert |
Stil: | Impressionismus |
Beschreibung: |
Innerlich zur Landschaftsmalerei gewechselt beweist der
Künstler der Öffentlichkeit zur Großen Berliner Kunstausstellung 1908
deutlich, was seine Porträtmalerei vermag. Wie seine Eltern, die ihm den Weg
fürs Kunststudium bereitet hatten, da sie von seinem Talent überzeugt waren,
dachte Johannis Rudolphi anfangs an die noch auskömmliche Porträtmalerei,
die er schon früh zu beherrschen versprach. Er hatte geheiratet und wollte
eine angesehene Existenz begründen. Doch verengte die sich schnell
entwickelnde Fotografie die wirtschaftlichen Chancen. Da entdeckte er den
größeren Markt in der Landschaftsmalerei. Zum Ende des 19. Jh. entfaltete sich aus Frankreich
kommend auch in Deutschland der Impressionismus. Wohlstand breitete sich
aus, die letzten Kriege waren ausgestanden; es kehrte eine Bürgerlichkeit
ein, die Wohligkeit suchte. Dem entsprach der Impressionismus, was der
(Mal-) Kunst neue Wege öffnete, um dem persönlichen Eindruck von allem, was
Menschen umgibt, so auch der Natur und ihren Formen, Ausdruck zu geben. Der
Bürger wandte sich nach außen und suchte intime Landschaften gerade auch zum
Wandschmuck von Villen und Stadthäusern, was Johannes Rudolphi meisterhaft
erschließen konnte. Während schon ein neuer Trend vom Abstrakten bis zum
Kubismus sich abzeichnete, blieb Johannes Rudolphi seinem Stil über
Jahrzehnte bis in die 40er Jahre des 20. Jh. treu. Er deckte mithin sogar
die Phase des Spätimpressionismus bis zum Naturalismus ab. Er blieb der
Belle Epoque, lichtverliebt und lyrisch, bis zum Ende verbunden. Ein ausgefülltes Leben in der Kunst über 40 bis 50
Jahre, was über alle Zeit ihn und seine Familie ernährte – bis der zweite
Weltkrieg die wirtschaftliche Grundlage nahm. In der Zeit großbürgerlichen
Lebens entstanden wohl neben weit mehr als tausend Landschaftsbildern, deren
Reste diese Sammlung ausmacht, gewiss bald hundert Porträts, von denen diese
wenigen vor allem der engeren Familie erhalten sind. Das hier vorgestellte Selbstbildnis zeigt einen
selbstbewussten Mann von 31 Jahren mit breitem Schnurrbart – dem Kaiser
gleichgetan – der aber nach 1908 sich durch Anschluss an die Berliner Sezession
unter der Führung von Max Liebermann der offiziellen Kulturlinie entzieht.
Das Selbstporträt in Pastell war eine Neuheit in der Berliner Kunstszene.
Hier offenbart sich das künstlerische Vermögen in zusätzlicher Dimension der
Selbstwiedergabe in Spiegelsicht. Der „Hingucker“ hat in Ausstellungen seitdem nichts ans
Brisanz verloren. Der Fettstift hat die Farben gehalten und ihnen zu fester
Bildoberfläche verholfen. Das Brustbild ist vom Kopf bis zur Kleidung
durchkomponiert. Mit der Verglasung wurde schließlich ein notwendiger Schutz
geschaffen und der Rahmen ist in seiner ursprünglichen Form erhalten
geblieben. |
Stichwörter: | Das Selbstbildnis gewann viel Aufmerksamkeit und einen Preis |
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macht die drei Malertalente der Familie Rudolphi mit ihrem Œuvre publik. Übereinstimmend für alle gilt: Einfühlsame, verstehbare, naturbetonte Kunst. Farben und Formen mit den Augen des Künstlers gesehen, in hoher Fertigkeit auf Papier oder Leinwand gebracht – Malerei, die süchtig macht.