1877 – Potsdam – 1950
Lyrische Landschaften in Öl, Porträts auch in Pastell; lichtverliebter Maler und Zeichner, der künstlerisch zwischen Leistikow und Liebermann steht.
Sohn des Arztes Dr. Wilhelm A. Rudolphi, verheiratet mit Margarete, geb. Haeberlin; zwei Söhne: *1902 Hellmut (Architekt), *1906 Wolfram (Kunstmaler und Grafiker).
Am 5. Oktober 1877 in Potsdam geboren, entschließt sich Johannes Rudolphi 20jährig Maler zu werden.
Viele seiner Landschaftsbilder, die uns erhalten sind, entstanden unmittelbar in der Natur, inmitten des Motivs – Studien genannt –, um z.B. große Staffeleibilder anschließend im Atelier zu initiieren oder einzig, um die eigene Stimmung im Entstehen der Studie zu bewahren. Darin steckt über alle Zeit, ganz lebendig, geradezu fühlbar, der unmittelbare Eindruck von Licht und Farben, was der Künstler, gleichsam aus dem Verborgenen, unaufhörlich auf den Betrachter überträgt. Das hebt die Studien unnachahmlich heraus, macht sie einzigartig.
- 1898 Beginn des Studiums an der Münchner Kunstakademie.
- 1899 Rückkehr nach Berlin. Studium an der Königlichen Akademie.
- 1901 12. August Heirat mit Margarete Haeberlin (Tochter des kgl. Hofbaurats).
- 1902 Beendigung des Studiums. Die Sommermonate verbringen die Eheleute häufig im Grünen Haus im Neuen Garten in Potsdam; von dort Malausflüge.
- 1903 Mehrmonatige Reise durch Brandenburg und die Uckermark.
- 1904 Im Sommer Aufenthalt in Küstrin; Malausflüge in der Neumark.
- 1905 Zeigt auf der Großen Berliner Kunstausstellung das „Porträt des Landgerichtspräsidenten I.“. Reise in den Schwarzwald.
- 1906 Johannes Rudolphi stellt auf der Großen Berliner Kunstausstellung mit großem Erfolg das Gemälde „Abend am Sakrower See“ aus.
- 1908 Zeigt auf der Großen Berliner Kunstausstellung sein Selbstporträt und schließt sich der Berliner Sezession unter Führung von Max Liebermann an.
- 1909 Letztmalig bei der Großen Berliner Kunstausstellung. Weitere Reisen.
- 1910 Umzug ins eigene Landhaus in Berlin-Schlachtensee, Brunnenstr. 4, was dem Malen auch durch das Atelier großen Auftrieb gibt.
- 1914 Johannes Rudolphi erwählt das Golmer Luch bei Potsdam für sich und die Malerei. Es soll auf lange Zeit eines seiner bevorzugten Motive bleiben.
- 1919 Er nimmt das Malen mit alter Kraft auf, was außer zeichnerischen Arbeiten während einiger Studienreisen im Ersten Weltkrieg fast zum Erliegen kam.
- 1920 Über die Jahre anhaltende Schaffensperiode, der große Zustimmung und wirtschaftlicher Erfolg beschieden ist.
In seinen späten Jahren malt Johannes Rudolphi infolge einer Augenerkrankung nur noch sporadisch; eines der letzten Bilder ist das Porträt des Enkels Joachim B. Rudolphi in Pastell von 1947. Am 21. Januar 1950 verstirbt Johannes Rudolphi in Potsdam-Babelsberg.