Dieses und andere Bilder solcher Art entstanden in einer Notlage: Amerikanische Offiziere, die sich als Besatzer in Berlin-Zehlendorf breit machten, ließen auch solch schöne Häuser und Grundstücke oberhalb des Schlachtensees nicht aus. Die Offiziere kamen auf die Idee, der Künstlerfamilie Rudolphi deren Haus zu belassen, wenn sie dafür (kostenlos) für diese malten. Man wurde handelseinig, nachdem die Offiziere sich bei ihnen umgesehen hatten.

Der Vater Johannes Rudolphi sollte Porträts schaffen, die nach Amerika gingen, der Sohn Wolfram Rudolphi in Einzelfällen „ihr Haus“ oder Blumenbilder malen, klein genug für den oberen rechten Teil von Briefbogen, die die private Korrespondenz mit und für die Ehefrauen oder Angehörigen unterstützen, ergänzen bzw. aufs Beste möglich machen sollten.

Dieses eine übrig gebliebene Bild dokumentiert die Landvillen, wie sie oberhalb des Sees standen. Der Bewohner muss so eilig dieses Domizil verlassen und sein Bild nicht abgeholt haben, so dass es beim Künstler in Besitz blieb. Die Landhausvilla, in der Terrassenstrasse gelegen, ist heute noch so schön, wohl in neuen Händen – ohne das anmutige Aquarell.

Ob der heutige Villeneigentümer sein Haus im Internet jemals findet?